
Unternehmen
Kunststoff-Institut Lüdenscheid (KIMW)
Branche
Kunststofftechnik
Projekt
Digitalisierung von geballtem Fachwissen mit KI
Im Zuge des Fachkräftemangels und mit dem Ausscheiden älterer Mitarbeitender geht wertvolles Wissen beim KIMW verloren. Die Lösung: Geballtes Fachwissen aus mehr als 15.000 vertraulichen Prüfberichten mithilfe der künstlichen Intelligenz von d.velop konservieren und jederzeit verfügbar machen - belastbare Quellenangaben inklusive.
Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid (KIMW) ist ein privatwirtschaftliches Dienstleistungsunternehmen, das 1988 von der kunststoffverarbeitenden Industrie gegründet wurde. Mit rund 100 Mitarbeitenden unterstützt es Unternehmen durch Forschung, Entwicklung, Schulungen und Beratung, insbesondere in der Schadensanalytik. Das KIMW ist regional verwurzelt, aber auch national und international aktiv.

Schadensanalytik: Erfahrung entscheidend
Die Schadensanalytik ist ein Kerngeschäft des KIMW. Das Team untersucht defekte Bauteile und ermittelt Ursachen – oft durch Produktionsfehler. „Manchmal sucht man die Nadel im Heuhaufen“, sagt Geschäftsführer Jörg Günther. Pro Jahr bearbeitet das Institut etwa 3.400 solcher Fälle. Durch Fachkräftemangel und Generationenwechsel geht wertvolles Know-how verloren. „Es dauert Monate, neue Mitarbeitende einzuarbeiten“, erklärt Günther. Um dieses Problem zu lösen, digitalisierte das KIMW seit 2010 über 15.000 Berichte. Doch die Suche nach Informationen war weiterhin aufwendig.
DMS und KI als Lösung
Durch den Kontakt mit d.velop entstand die Idee, ein Dokumentenmanagement-System (DMS) mit künstlicher Intelligenz (d.velop pilot) zu nutzen. „Man kann Fragen stellen, statt mühsam zu suchen“, so Günther. Wichtig war dabei die Datensicherheit. Eine KI wie ChatGPT mit einem solchen Bericht zu füttern sei unmöglich, damit auf keinen Fall ein Schadensanalysebericht mit Klarnamen ins Internet gelangen und dort kursieren könne. Die KI von d.velop läuft isoliert und greift ausschließlich und unter Einhaltung eines internen Rechtesystems auf die Inhalte des DMS zu, sodass Kundendaten vertraulich bleiben.
Initialzündung für die Umsetzung
Auf einer Veranstaltung des Verbands infpro sprach Günther den Vorstand der d.velop nach dessen Vortrag auf den „Wertschöpfungstagen“ direkt an. In einem Vorab-Meeting klärte d.velop dann die Anforderungen und setzte die Lösung zügig um. „Die Zusammenarbeit war hervorragend“, betont Günther. „Ich habe es als sehr angenehm und beeindruckend empfunden, dass man wirklich überprüft hat, ob es überhaupt ein sinnvolles Ziel ist, das so zu machen, wie wir es angedacht hatten.“ Durch solche Maßnahmen und auf diese Weise könne man die Mitarbeiter sehr gut mitnehmen und für so ein Projekt begeistern, fasst Günther erfreut zusammen.
d.velop-DMS als isolierte Stand-alone-Lösung für die KI
Seit einigen Monaten ist die KI d.velop pilot nun live und im Einsatz. Die Schadensanalyseberichte ruhen nun im Dokumentenmanagement-System d.velop documents, das als Stand-alone-Lösung ausschließlich für die KI eingesetzt wird. Das Dokumentenmanagement bildet also einen geschlossenen Kosmos.
Ein großer Vorteil des d.velop pilot: Die Software nennt direkt auch die Quellen, die mit einem Klick direkt aufgerufen werden können. So kann verhindert werden, dass das LLM einfach nur Wörter aneinanderreiht und auf mögliche nicht valide Quellen verweist. Ein hoher Schulungsaufwand war nicht notwendig, um den d.velop pilot zu nutzen. „Die Systematik im Hintergrund ist im Grunde genommen eine Suche mit bestimmten Filterkriterien und die Anwendung für unsere Kolleginnen und Kollegen praktisch selbsterklärend.“
Nächste Ausbaustufe: Wissensdatenbank
Künftig möchte das KIMW eine weitere KI-gestützte Datenbank mit „Schubladenschätzen“ aus Projekten und Forschungsaktivitäten der vergangenen Jahre auch für Dritte öffnen. Die technische Basis dafür ist bereits vorbereitet. „Partnerfirmen und Abonnenten können wir dann über einen individuellen Login auf unser umfangreiches Wissen zurückgreifen lassen“, erklärt Jörg Günther das Prinzip. „Und das ist extrem wertvoll.“

Foto: Kunststoff-Institut Lüdenscheid
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