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CRMCXMDr. Martin Böhn

Ana­ly­ti­sches CRM – Kun­den ver­ste­hen und erfolg­reich han­deln

9. Febru­ar 2017

Von Dr. Mar­tin Böhn

Die Ana­ly­se von Kun­den­da­ten ist ein wesent­li­ches Anwen­dungs­feld von Busi­ness Intel­li­gence. Vie­le Anbie­ter – sowohl aus dem CRM als auch aus dem BI – ver­su­chen sich mit Werk­zeu­gen und Lösungs­tem­pla­tes zu posi­tio­nie­ren.

Ana­ly­tics um Wis­sen zu schaf­fen

Um aus­sa­ge­kräf­ti­ge Erkennt­nis­se über das Kun­den­ver­hal­ten ablei­ten zu kön­nen, müs­sen ver­schie­de­ne Infor­ma­ti­ons­quel­len und Infor­ma­ti­ons­ar­ten ver­bun­den wer­den.

Der gesam­te Kun­den­le­bens­zy­klus muss betrach­tet wer­den, daher sind neben kauf­män­ni­schen Daten (bis­he­ri­ge Umsät­ze etc.) auch Infor­ma­tio­nen aus dem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­ten (Reak­tio­nen auf Mar­ke­ting­ak­tio­nen, Infor­ma­tio­nen aus Ver­triebs­ge­sprä­chen oder Ser­vice­fäl­len etc.) ein­zu­be­zie­hen.

Noch genau­er kön­nen die Ein­fluss­fak­to­ren auf die Kauf­ent­schei­dung von Kun­den abge­schätzt wer­den, wenn auch die ihn beein­flus­sen­den Rah­men­be­din­gun­gen (Rah­men­da­ten des Unter­neh­mens, Ver­hal­ten von Wett­be­wer­bern, Markt­ver­än­de­run­gen etc.) in die Ana­ly­se ein­be­zo­gen wer­den.

Anwen­dungs­fel­der des ana­ly­ti­schen CRM

Die wesent­li­chen Anwen­dungs­fel­der des ana­ly­ti­schen CRM las­sen sich nach Ziel­grup­pe und nach Betrach­tungs­ebe­ne kate­go­ri­sie­ren (sie­he Gra­fik). Abhän­gig von der Zeit­ach­se und den ein­ge­setz­ten Werk­zeu­gen sind die wesent­li­chen genutz­ten BI-Dis­zi­pli­nen:

  • Report­ing: Ana­ly­se von Daten aus ver­gan­ge­nen Peri­oden, um Klar­heit über tat­säch­lich statt­ge­fun­de­ne Ereig­nis­se und vor­lie­gen­de Infor­ma­tio­nen zu erlan­gen.
  • Data Mining: Wei­ter­ge­hen­de Ana­ly­se der Daten, um Zusam­men­hän­ge auf­zu­de­cken und Regel­be­zie­hun­gen abzu­lei­ten – die­se Regeln gilt es in zukünf­ti­gen Maß­nah­men zu nut­zen.
  • Moni­to­ring: Erken­nen von aktu­el­len Ent­wick­lun­gen, um eine direk­te Reak­ti­on zu ermög­li­chen (Ver­kaufs­chan­ce nut­zen, Stö­run­gen schnell behe­ben etc.).
  • Pre­dic­ti­ve: Abschät­zen von zukünf­ti­gen Ent­wick­lun­gen und Pla­nung der eige­nen Maß­nah­men, um dar­auf zu reagie­ren und im bes­ten Fall sogar auf die Ent­wick­lung Ein­fluss zu neh­men.
  • Pre­scrip­ti­ve: Umset­zung der Erkennt­nis­se in kon­kre­te Hand­lun­gen.

Für die ver­schie­de­nen Anwen­dungs­grup­pen (Mar­ke­ting, Ver­trieb, Ser­vice etc.) wer­den die­se Metho­den in den jewei­li­gen Anwen­dungs­kon­text gesetzt und so direk­te Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten sowohl in der Maß­nah­men­pla­nung als auch im ope­ra­ti­ven Geschäft gesetzt.

Anwendungen des analytischen CRM
Anwen­dun­gen des ana­ly­ti­schen CRM

Ana­ly­ti­sches CRM: Poten­zia­le

Grund­le­gen­des Ziel des ana­ly­ti­schen CRM ist die Ver­bes­se­rung des Kun­den­ver­ständ­nis­ses, um damit die Gewin­nung und Bin­dung von Kun­den zu stär­ken.

Grund­le­gen­des Ziel des ana­ly­ti­schen CRM ist die Ver­bes­se­rung des Kun­den­ver­ständ­nis­ses.

Dies betrifft alle Ebe­nen des unter­neh­me­ri­schen Han­delns: die gesam­te Stra­te­gie des Unter­neh­mens (hin­sicht­lich Pro­duk­te, Ser­vice, Kon­takt­ka­nä­le, Anspra­che etc.) kann durch das bes­se­re Ver­ständ­nis über den Kun­den und sei­ne Wahr­neh­mung der Pro­duk­te und Leis­tun­gen bes­ser gesteu­ert wer­den.

Kon­kre­te Pro­jek­te kön­nen auf der tak­ti­schen Ebe­ne genau­er geplant wer­den. Zudem ist eine bes­se­re Steue­rung auf der ope­ra­ti­ven Ebe­ne mög­lich, indem bspw. die aus dem Data Mining gewon­ne­nen Regel­be­zie­hun­gen zur Pro­zess­steue­rung und für Auto­ma­tis­men genutzt wer­den.

Kon­kre­te Aus­prä­gun­gen die­ser Poten­zia­le zur Inten­si­vie­rung der Kun­den­be­zie­hun­gen sind ins­be­son­de­re:

  • Stei­ge­rung Umsatz: Cross- und Upsel­ling, bes­ser plat­zier­te Ange­bo­te (Inhal­te, Zeit­punkt)
  • Sen­kung Kos­ten: weni­ger Streu­ver­lus­te bei Mar­ke­ting- und Ver­triebs­maß­nah­men, ziel­ge­nau­er Ser­vice
  • Aus­bau der Mar­ke: Stei­ge­rung der Bekannt­heit und bes­se­re Bewer­tung aus Kun­den­sicht durch guten Ser­vice und gute Markt­an­spra­che
  • Ver­bes­se­run­gen bei Daten­schutz und Com­pli­ance durch bes­se­res Daten­ma­nage­ment und gesteu­er­te Pro­zes­se
  • Stei­ge­rung der Mit­ar­bei­ter­mo­ti­va­ti­on durch bes­se­re Bereit­stel­lung der erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen (und mög­lichst auch der ent­spre­chen­den Werk­zeu­ge)

BI und CRM – ein Erfolgs­mo­dell

Im ana­ly­ti­schen CRM tref­fen sich jah­re­lan­ge Erfah­run­gen aus den tech­ni­schen und mathe­ma­ti­schen Aspek­ten der Daten­ana­ly­se mit den jah­re­lan­gen Erfah­run­gen aus der Unter­su­chung und Ver­bes­se­rung der Kun­den­kom­mu­ni­ka­ti­on. BI lie­fert die wich­ti­gen Werk­zeu­ge, CRM lie­fert das Anwen­dungs­feld. In den Pro­jek­ten wer­den die­se ver­bun­den, um kon­kre­te Zie­le und Anfor­de­run­gen zu erfül­len.

Durch die Kom­ple­xi­tät der Zusam­men­hän­ge und die meist his­to­risch gewach­se­nen Infor­ma­ti­ons­in­fra­struk­tu­ren bleibt aber noch viel zu tun. 

Häu­fig trifft man in den Pro­jek­ten bei­spiels­wei­se auf getrenn­te Daten­töp­fe für Inter­es­sen­ten und Kun­den oder iso­lier­te Sys­te­me für Web­shop und Filia­le. Zudem wer­den die Arbeits­wei­sen der ver­schie­de­nen Nut­zer­grup­pen meist nur unzu­rei­chend unter­stützt. Es gibt viel zu tun – aber es lohnt sich!