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Dr. Martin Böhn13

Der digi­ta­le Wan­del ver­än­dert die Rol­le des Ver­triebs

By CRM, CXM, Dr. Martin Böhn

8. Juni 2017

Von Dr. Mar­tin Böhn

Auch in die­sem Jahr lud das ÖPWZ zum öster­rei­chi­schen Sales Forum ein. In Wien tra­fen sich Ver­triebs­mit­ar­bei­ter und Mana­ger unter­schied­li­cher Bran­chen, um über die Ver­än­de­run­gen in der Kun­den­an­spra­che und im Ver­kauf zu dis­ku­tie­ren - der digi­ta­le Wan­del. In einer Mischung aus Fach­vor­trä­gen, Arbeits­grup­pen und Dis­kus­si­ons­run­den wur­den Impul­se gesetzt, Trends hin­ter­fragt und Hand­lungs­al­ter­na­ti­ven auf­ge­zeigt.

Prof. (FH) Dr. Karl Pin­c­zo­lits gab eine Ein­füh­rung zu den Aus­wir­kun­gen der Digi­ta­li­sie­rung auf die Ver­triebs­stra­te­gie und zeig­te ver­schie­de­ne For­schungs­an­sät­ze zum neu­en Zusam­men­spiel von Kun­de und Unter­neh­men. Dabei wur­de die Rol­le des Ver­triebs als ent­schei­den­der Mitt­ler und Kom­mu­ni­ka­tor betont.

Im Anschluss erfolg­te eine Vor­stel­lung ers­ter Zwi­schen­er­geb­nis­se des CRM Sur­vey durch Dr. Mar­tin Böhn von BARC. Der Fokus lag auf den neu­en Her­aus­for­de­run­gen für Mar­ke­ting und Ver­trieb und den dar­aus ent­ste­hen­den neu­en Mög­lich­kei­ten. Wesent­li­che The­men waren 

  • Die Kun­den­an­for­de­run­gen stei­gen    
    Kun­den erwar­ten hoch­wer­ti­ge Infor­ma­tio­nen über einen Kanal ihrer Wahl. Anfra­gen sol­len schnell und fle­xi­bel beant­wor­tet wer­den, was hohe Ansprü­che an das Infor­ma­ti­ons­ma­nage­ment der Unter­neh­men stellt. 
  • Sozia­le Medi­en sind kein Spiel­zeug    
    Immer mehr Geschäfts­pro­zes­se wer­den (zumin­dest teil­wei­se) über sozia­le Medi­en abge­wi­ckelt. Nicht nur die Kon­takt­an­bah­nung, auch Anfra­gen, Ser­vice-Leis­tun­gen oder Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung sind wesent­li­che Anwen­dungs­ge­bie­te. Die Unter­neh­men prü­fen, wel­che Mög­lich­kei­ten sich bie­ten, die eige­nen Leis­tun­gen noch bes­ser beim Kun­den zu plat­zie­ren.
  • Mobi­li­tät ist Rea­li­tät: Auf Kun­den­sei­te und im Ver­trieb     
    Kun­den erwar­ten, auf wesent­li­che Infor­ma­tio­nen auch mobil zugrei­fen und mit dem Unter­neh­men in Kon­takt tre­ten zu kön­nen. Gleich­zei­tig bie­ten mobi­le Cli­ents vie­le Mög­lich­kei­ten zur Unter­stüt­zung der Ver­triebs­mit­ar­bei­ter direkt beim Kun­den (Zugriff auf Daten zum Kun­den, zu Pro­duk­ten, zum Pro­jekt etc.; ein­fa­che­re Erfas­sung etc.). 
  • Zu vie­le Pro­jek­te schei­tern     
    Vie­le Befrag­te gaben an, dass die Initia­ti­ven hin­ter den Erwar­tun­gen zurück­blei­ben. Zu wenig Geld, aber vor allem man­geln­de Stra­te­gien und Res­sour­cen wer­den als Haupt­pro­ble­me ange­se­hen.     

Im Anschluss ent­wi­ckel­te sich eine span­nen­de Dis­kus­si­on, wel­che Poten­zia­le sich erge­ben, aber auch wel­che Stol­per­stei­ne bei der Umset­zung zu umschif­fen sind.

In einem wei­te­ren Pro­gramm­teil wur­de in Form eines Work­shops zum The­ma Ref­raming auf­ge­zeigt, wie die Psy­cho­lo­gie den Ver­trieb beein­flusst. Anhand anschau­li­cher Bei­spie­le ver­deut­lich­te Cari­na Trapl, wie der Mensch sei­ne Sicht der Welt prägt und damit wesent­li­che Zusam­men­hän­ge nicht erkennt. In Arbeits­grup­pen waren anschlie­ßend die eige­nen Ein­stel­lun­gen und Wahr­neh­mun­gen zu hin­ter­fra­gen, um die Kun­den­sicht bes­ser zu ver­ste­hen. Wesent­li­che The­men waren: 

  • Was will der Kun­de? Was braucht der Kun­de?     
    Nicht immer sind die geäu­ßer­ten Wün­sche und die ech­ten Bedürf­nis­se iden­tisch. Guter Ver­trieb muss dem Kun­den hel­fen, die eige­nen Her­aus­for­de­run­gen bes­ser zu ver­ste­hen und Lösun­gen auf­zei­gen. Ver­trieb nicht als Ver­kauf, son­dern als part­ner­schaft­li­che Bera­tung 
  • Wie kön­nen die eige­nen Pro­duk­te und Leis­tun­gen einen Mehr­wert bie­ten?    
    Für den Kun­den muss klar sein, wie die Pro­duk­te und Leis­tun­gen ihm hel­fen, sei­ne Zie­le umzu­set­zen. Tech­ni­sche Eigen­schaf­ten oder kauf­män­ni­sche Kon­di­tio­nen sind nur der Rah­men, wesent­lich sind die Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten und Ergeb­nis­se. 
  • Wie muss dies kom­mu­ni­ziert wer­den, um den Kun­den zu über­zeu­gen? Wie kann man den Kun­den – und den eige­nen Ver­trieb – begeis­tern?    
    Der Kun­de muss abge­holt wer­den: in sei­ner Welt, sei­nen Her­aus­for­de­run­gen, sei­ner Spra­che. Das bedeu­tet, dass man Ein­satz­sze­na­ri­en und Rah­men­be­din­gun­gen ken­nen muss. Wird die Anspra­che ver­bes­sert, stei­gen die Erfolgs­aus­sich­ten – was auch die Mit­ar­bei­ter­mo­ti­va­ti­on im Ver­trieb stärkt. Ein­fach for­mu­liert: Guter Ver­trieb muss allen Spaß machen.

Am Nach­mit­tag wur­den in ver­schie­de­nen Vor­trä­gen kon­kre­te Pra­xis­bei­spie­le vor­ge­stellt. Beson­ders inter­es­sant war der Vor­trag von Lints Digi­tal Solu­ti­ons. Herr Roh­r­eg­ger ver­deut­lich­te, wie Vir­tu­al Rea­li­ty das Kun­den­er­leb­nis erwei­tern kann. Am Bei­spiel einer Arzt­pra­xis wur­de gezeigt, wie man den Kun­den direkt in die (zukünf­ti­ge) Pro­dukt­nut­zung mit­neh­men kann. Es ist mög­lich, die spä­te­re Nut­zung zu ver­deut­li­chen und Vor­tei­le gegen­über der bis­he­ri­gen Arbeits­wei­se auf­zu­zei­gen. Wahl­wei­se kann der Kun­de durch die vir­tu­el­le Umge­bung geführt wer­den oder selbst auf Ent­de­ckungs­rei­se gehen. An ver­schie­de­nen Stel­len sind Erläu­te­run­gen (Vide­os, Tafeln, Ava­tare) mög­lich.

Es bleibt also span­nend. Die neu­en Tech­no­lo­gien bie­ten vie­le Mög­lich­kei­ten – und die Kun­den erwar­ten auch, dass der Ver­trieb sie nutzt, um ein noch bes­se­res Kun­den­er­leb­nis zu erzeu­gen. Aber oft blei­ben die Pro­ble­me die alten: feh­len­de Stra­te­gien, man­gel­haf­te Unter­stüt­zung und unkla­re Zie­le. 

Ana­ly­ti­sches CRM – Kun­den ver­ste­hen und erfolg­reich han­deln

By CRM, CXM, Dr. Martin Böhn

9. Febru­ar 2017

Von Dr. Mar­tin Böhn

Die Ana­ly­se von Kun­den­da­ten ist ein wesent­li­ches Anwen­dungs­feld von Busi­ness Intel­li­gence. Vie­le Anbie­ter – sowohl aus dem CRM als auch aus dem BI – ver­su­chen sich mit Werk­zeu­gen und Lösungs­tem­pla­tes zu posi­tio­nie­ren.

Ana­ly­tics um Wis­sen zu schaf­fen

Um aus­sa­ge­kräf­ti­ge Erkennt­nis­se über das Kun­den­ver­hal­ten ablei­ten zu kön­nen, müs­sen ver­schie­de­ne Infor­ma­ti­ons­quel­len und Infor­ma­ti­ons­ar­ten ver­bun­den wer­den.

Der gesam­te Kun­den­le­bens­zy­klus muss betrach­tet wer­den, daher sind neben kauf­män­ni­schen Daten (bis­he­ri­ge Umsät­ze etc.) auch Infor­ma­tio­nen aus dem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­ten (Reak­tio­nen auf Mar­ke­ting­ak­tio­nen, Infor­ma­tio­nen aus Ver­triebs­ge­sprä­chen oder Ser­vice­fäl­len etc.) ein­zu­be­zie­hen.

Noch genau­er kön­nen die Ein­fluss­fak­to­ren auf die Kauf­ent­schei­dung von Kun­den abge­schätzt wer­den, wenn auch die ihn beein­flus­sen­den Rah­men­be­din­gun­gen (Rah­men­da­ten des Unter­neh­mens, Ver­hal­ten von Wett­be­wer­bern, Markt­ver­än­de­run­gen etc.) in die Ana­ly­se ein­be­zo­gen wer­den.

Anwen­dungs­fel­der des ana­ly­ti­schen CRM

Die wesent­li­chen Anwen­dungs­fel­der des ana­ly­ti­schen CRM las­sen sich nach Ziel­grup­pe und nach Betrach­tungs­ebe­ne kate­go­ri­sie­ren (sie­he Gra­fik). Abhän­gig von der Zeit­ach­se und den ein­ge­setz­ten Werk­zeu­gen sind die wesent­li­chen genutz­ten BI-Dis­zi­pli­nen:

  • Report­ing: Ana­ly­se von Daten aus ver­gan­ge­nen Peri­oden, um Klar­heit über tat­säch­lich statt­ge­fun­de­ne Ereig­nis­se und vor­lie­gen­de Infor­ma­tio­nen zu erlan­gen.
  • Data Mining: Wei­ter­ge­hen­de Ana­ly­se der Daten, um Zusam­men­hän­ge auf­zu­de­cken und Regel­be­zie­hun­gen abzu­lei­ten – die­se Regeln gilt es in zukünf­ti­gen Maß­nah­men zu nut­zen.
  • Moni­to­ring: Erken­nen von aktu­el­len Ent­wick­lun­gen, um eine direk­te Reak­ti­on zu ermög­li­chen (Ver­kaufs­chan­ce nut­zen, Stö­run­gen schnell behe­ben etc.).
  • Pre­dic­ti­ve: Abschät­zen von zukünf­ti­gen Ent­wick­lun­gen und Pla­nung der eige­nen Maß­nah­men, um dar­auf zu reagie­ren und im bes­ten Fall sogar auf die Ent­wick­lung Ein­fluss zu neh­men.
  • Pre­scrip­ti­ve: Umset­zung der Erkennt­nis­se in kon­kre­te Hand­lun­gen.

Für die ver­schie­de­nen Anwen­dungs­grup­pen (Mar­ke­ting, Ver­trieb, Ser­vice etc.) wer­den die­se Metho­den in den jewei­li­gen Anwen­dungs­kon­text gesetzt und so direk­te Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten sowohl in der Maß­nah­men­pla­nung als auch im ope­ra­ti­ven Geschäft gesetzt.

Anwendungen des analytischen CRM
Anwen­dun­gen des ana­ly­ti­schen CRM

Ana­ly­ti­sches CRM: Poten­zia­le

Grund­le­gen­des Ziel des ana­ly­ti­schen CRM ist die Ver­bes­se­rung des Kun­den­ver­ständ­nis­ses, um damit die Gewin­nung und Bin­dung von Kun­den zu stär­ken.

Grund­le­gen­des Ziel des ana­ly­ti­schen CRM ist die Ver­bes­se­rung des Kun­den­ver­ständ­nis­ses.

Dies betrifft alle Ebe­nen des unter­neh­me­ri­schen Han­delns: die gesam­te Stra­te­gie des Unter­neh­mens (hin­sicht­lich Pro­duk­te, Ser­vice, Kon­takt­ka­nä­le, Anspra­che etc.) kann durch das bes­se­re Ver­ständ­nis über den Kun­den und sei­ne Wahr­neh­mung der Pro­duk­te und Leis­tun­gen bes­ser gesteu­ert wer­den.

Kon­kre­te Pro­jek­te kön­nen auf der tak­ti­schen Ebe­ne genau­er geplant wer­den. Zudem ist eine bes­se­re Steue­rung auf der ope­ra­ti­ven Ebe­ne mög­lich, indem bspw. die aus dem Data Mining gewon­ne­nen Regel­be­zie­hun­gen zur Pro­zess­steue­rung und für Auto­ma­tis­men genutzt wer­den.

Kon­kre­te Aus­prä­gun­gen die­ser Poten­zia­le zur Inten­si­vie­rung der Kun­den­be­zie­hun­gen sind ins­be­son­de­re:

  • Stei­ge­rung Umsatz: Cross- und Upsel­ling, bes­ser plat­zier­te Ange­bo­te (Inhal­te, Zeit­punkt)
  • Sen­kung Kos­ten: weni­ger Streu­ver­lus­te bei Mar­ke­ting- und Ver­triebs­maß­nah­men, ziel­ge­nau­er Ser­vice
  • Aus­bau der Mar­ke: Stei­ge­rung der Bekannt­heit und bes­se­re Bewer­tung aus Kun­den­sicht durch guten Ser­vice und gute Markt­an­spra­che
  • Ver­bes­se­run­gen bei Daten­schutz und Com­pli­ance durch bes­se­res Daten­ma­nage­ment und gesteu­er­te Pro­zes­se
  • Stei­ge­rung der Mit­ar­bei­ter­mo­ti­va­ti­on durch bes­se­re Bereit­stel­lung der erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen (und mög­lichst auch der ent­spre­chen­den Werk­zeu­ge)

BI und CRM – ein Erfolgs­mo­dell

Im ana­ly­ti­schen CRM tref­fen sich jah­re­lan­ge Erfah­run­gen aus den tech­ni­schen und mathe­ma­ti­schen Aspek­ten der Daten­ana­ly­se mit den jah­re­lan­gen Erfah­run­gen aus der Unter­su­chung und Ver­bes­se­rung der Kun­den­kom­mu­ni­ka­ti­on. BI lie­fert die wich­ti­gen Werk­zeu­ge, CRM lie­fert das Anwen­dungs­feld. In den Pro­jek­ten wer­den die­se ver­bun­den, um kon­kre­te Zie­le und Anfor­de­run­gen zu erfül­len.

Durch die Kom­ple­xi­tät der Zusam­men­hän­ge und die meist his­to­risch gewach­se­nen Infor­ma­ti­ons­in­fra­struk­tu­ren bleibt aber noch viel zu tun. 

Häu­fig trifft man in den Pro­jek­ten bei­spiels­wei­se auf getrenn­te Daten­töp­fe für Inter­es­sen­ten und Kun­den oder iso­lier­te Sys­te­me für Web­shop und Filia­le. Zudem wer­den die Arbeits­wei­sen der ver­schie­de­nen Nut­zer­grup­pen meist nur unzu­rei­chend unter­stützt. Es gibt viel zu tun – aber es lohnt sich!

Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ment bringt ech­ten Mehr­wert

By CRM, CXM, Dr. Martin Böhn

7. Sep­tem­ber 2016

Von Dr. Mar­tin Böhn

Fach­ar­ti­kel Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ment von BARC Seni­or Ana­lyst Dr. Mar­tin Böhn

Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ment ist kein Selbst­zweck. Aber wer den Kun­den nicht ver­steht, ihn nicht erkennt und nicht rich­tig anspre­chen kann – der wird es schwer haben, sich am Markt zu hal­ten. Cus­to­mer Rela­ti­onship Manage­ment (CRM) betrach­tet alle Aspek­te des Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ments, die Vor­ge­hens­wei­sen, Werk­zeu­ge, Bedürf­nis­se und Pro­zes­se.

Dabei müs­sen die klas­si­schen Bar­rie­ren zwi­schen den ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen auf­ge­bro­chen wer­den: erfolg­rei­che Kun­den­be­zie­hun­gen erfor­dern eine ganz­heit­li­che Betrach­tung über den gesam­ten Kun­den­le­bens­zy­klus hin­weg. Mar­ke­ting, Ver­trieb, Ser­vice müs­sen eben­so wie die Leis­tung selbst (Pro­duk­te und Ser­vices) als Ein­heit wahr­ge­nom­men wer­den. Daher kommt neben der ope­ra­ti­ven Steue­rung auch der stra­te­gi­schen (Neu-)Ausrichtung eine enor­me Bedeu­tung zu.

Abbildung 1: Ganzheitliches Kundenbeziehungsmanagement im Kundenlebenszyklus
Ganz­heit­li­ches Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ment im Kun­den­le­bens­zy­klus

Grund­la­ge: Gute Daten

Ohne die rich­ti­gen Daten zur rich­ti­gen Zeit im rich­ti­gen For­mat kann Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ment nicht erfolg­reich sein. Wesent­li­che The­men sind hier:

  • Daten­er­fas­sung: Iden­ti­fi­ka­ti­on und Beur­tei­lung der Daten (Art, Quel­len, For­ma­te).
  • Daten­auf­be­rei­tung: Daten­qua­li­tät, Ver­knüp­fung und Trans­for­ma­ti­on der Daten.
  • Daten­ana­ly­se: Ablei­tung von Zusam­men­hän­gen und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen.
  • Daten­be­reit­stel­lung: bedarfs­ge­rech­ter Zugriff auf die Inhal­te, wel­che für die ope­ra­ti­ve Auf­ga­ben­be­ar­bei­tung oder die stra­te­gi­sche Pla­nung erfor­der­lich sind.

Für die Über­nah­me, Qua­li­täts­kon­trol­le und Ver­dich­tung der Daten hat sich mit dem ana­ly­ti­schen CRM ein eige­nes Markt­seg­ment her­aus­ge­bil­det.

Mar­ke­ting: Die rich­ti­gen Inter­es­sen­ten rich­tig anspre­chen

Das Mar­ke­ting muss die inter­es­san­ten (poten­zi­el­len) Kun­den fin­den und Inter­es­se wecken kön­nen. Es gilt, neue Leads zu gene­rie­ren und bestehen­de Kun­den für wei­te­re Leis­tun­gen zu begeis­tern. Dabei ist es heu­te nicht mehr aus­rei­chend, Infor­ma­tio­nen bereit­zu­stel­len und auf Inter­es­sen­ten zu hof­fen – man muss die Kun­den gezielt ange­hen.

Kern­fra­ge ist: Wen spricht man wann über wel­che Kanä­le mit wel­chen Leis­tun­gen und wel­chen Ver­kaufs- oder bes­ser Nut­zen­ar­gu­men­ten an? Dies setzt nicht nur Wis­sen über die Kun­den­be­dürf­nis­se vor­aus, son­dern auch Wis­sen und fle­xi­blen Umgang mit den eige­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten. Es gilt, im Zuge von Kam­pa­gnen Infor­ma­tio­nen über ver­schie­de­ne Kanä­le zu streu­en, so eine Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem (poten­zi­el­len) Kun­den auf­zu­bau­en um ihn so an die eige­nen Ange­bo­te her­an­zu­füh­ren.

Zudem trägt gutes Mar­ke­ting auch zur Markt­auf­klä­rung bei. Es wer­den nicht nur Infor­ma­tio­nen gestreut, son­dern auch auf­ge­nom­men: was kam bei den (poten­zi­el­len) Kun­den gut an? Wel­che Pro­duk­te und Kam­pa­gnen plat­ziert der Wett­be­werb? Wel­che Bewe­gun­gen gibt es am Markt und wie beein­flus­sen die­se das Käu­fer­ver­hal­ten?

Ver­trieb: Den Kun­den gewin­nen

Im Ver­trieb gilt es, den Kun­den zum Kauf zu bewe­gen. Dazu müs­sen alle erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen in der gefor­der­ten Art und Wei­se zeit­nah bereit­ge­stellt wer­den. Die Ver­triebs­mit­ar­bei­ter müs­sen sowohl im Innen- als auch im Außen­dienst unter­stützt wer­den, indem sie mit den Werk­zeu­gen aus­ge­stat­tet wer­den, wel­che sowohl die schnel­le Bereit­stel­lung von Daten als auch die Erfas­sung neu­er Infor­ma­tio­nen ermög­li­chen. Daher ver­bin­den moder­ne CRM-Lösun­gen die wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen zum Kun­den, um dem Ver­triebs­mit­ar­bei­ter ein schnel­les Han­deln zu ermög­li­chen.

Abbildung 2: Vertriebsunterstützung: Informationen nützen können
Ver­triebs­un­ter­stüt­zung: Infor­ma­tio­nen nüt­zen kön­nen

Auch hier zeigt sich, dass eine iso­lier­te Betrach­tung zu kurz greift. Der Kun­de erwar­tet heu­te, dass ein Unter­neh­men fle­xi­bel und schnell auf Anfor­de­run­gen reagie­ren kann. Dazu ist es erfor­der­lich, das Wis­sen über die­sen spe­zi­el­len Kun­den, über ähn­li­che Kun­den (Mus­ter in Ent­schei­dun­gen, Emp­feh­lun­gen), über das Pro­dukt und / oder die Leis­tun­gen (Eigen­schaf­ten, Nut­zen für den Anwen­der) sowie über die Leis­tungs­er­stel­lung (Ver­füg­bar­keit, Anpas­sungs­mög­lich­kei­ten) zu bün­deln.

Ser­vice: Den Kun­den hal­ten und Aus­bau­en

Ser­vice wird zu oft nur mit nega­ti­ven Aspek­ten asso­zi­iert: Beschwer­de­ma­nage­ment, Feh­ler­be­he­bung – kurz: Geld aus­ge­ben, was den Gewinn schmä­lert. Dabei wird nicht beach­tet, wie wich­tig ein guter Ser­vice für den Kun­den ist. Die Kauf­ent­schei­dung wird vor dem Hin­ter­grund des erwar­te­ten Nut­zens getrof­fen – dafür muss ein guter Ser­vice bereit­ste­hen, bei mög­li­chen Pro­ble­men hel­fen und Tipps geben, wie man aus der Inves­ti­ti­on noch wei­te­re Vor­tei­le erzie­len kann.

Wäh­rend frü­her der Ser­vice erst bei Wie­der­hol­käu­fen ein wesent­li­ches Ent­schei­dungs­kri­te­ri­um wur­de, nimmt die Bedeu­tung nun auch für die ers­te Kauf­ent­schei­dung immer wei­ter zu. Durch bei­spiels­wei­se sozia­le Netz­wer­ke kön­nen Nut­zer ihre Erfah­run­gen ein­fach tei­len und sich zu Anwen­der­grup­pen zusam­men­schlie­ßen. Inter­es­sen­ten kön­nen sich so vor­ab infor­mie­ren, was sie von der spä­te­ren Betreu­ung erwar­ten kön­nen.

Zudem muss das Ser­vice Manage­ment auch die inter­nen Res­sour­cen und Pro­zes­se steu­ern kön­nen. Das geht von der Ein­satz­pla­nung des Tech­ni­kers über die Logis­tik von mög­li­chen Ersatz­tei­len über die Bereit­stel­lung aller erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen. Das Beschwer­de­ma­nage­ment wird durch Ticke­ting unter­stützt, was die schnel­le Samm­lung und Ver­tei­lung der Auf­ga­ben eben­so unter­stützt wie die Samm­lung von Lösungs­vor­schlä­gen und die Ana­ly­se nach Trends. Durch ent­spre­chen­de Aus­wer­tun­gen ist auch ein vor­aus­schau­en­der Ser­vice (Pre­dic­ti­ve Main­ten­an­ce) mög­lich, bei dem Para­me­ter über­wacht und so Still­stän­de ver­mie­den wer­den kön­nen.

Manage­ment: Kun­den­ori­en­tier­te Füh­rung, Auf­bau und Nut­zen von Wis­sen

Das Manage­ment muss dafür sor­gen, dass die ver­schie­de­nen Wis­sens­quel­len gebün­delt wer­den. Dies bezieht sich auf Wis­sen über

  • den Kun­den (Was zeich­net den Kun­den aus?),
    sei­ne Nut­zung der eige­nen Pro­duk­te (Was wur­de wann gekauft, was wur­de ange­bo­ten?),
  • sei­ne Ent­schei­dungs­we­ge (War­um wur­de was gekauft und was nicht, wel­che Per­so­nen­grup­pen sind in die Ent­schei­dung ein­ge­bun­den?),
  • die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge (Wel­che Inhal­te kön­nen wie gestreut wer­den? Wie kann man eine Inter­ak­ti­on mit den Kun­den auf­bau­en?),
    den Markt (Wie ver­än­dern sich Rah­men­be­din­gun­gen? Was macht der Wett­be­werb) und
  • die inter­nen Rah­men­be­din­gun­gen (Wie ist die Pro­dukt­ent­wick­lung geplant? Wo gibt es Stär­ken, wo Schwä­chen?).

Das Wis­sen muss dabei sowohl ope­ra­tiv genutzt wer­den kön­nen als auch stra­te­gisch für Pla­nun­gen zur Ver­fü­gung ste­hen. Eige­ne Leis­tun­gen und Pro­zes­se müs­sen kri­tisch über­prüft wer­den. Das gesam­te Unter­neh­men muss sich auf den Kun­den aus­rich­ten, um erfolg­rei­cher am Markt zu agie­ren: höhe­re Ver­kaufs­chan­cen durch bes­se­re Pro­duk­te, bes­se­re Anspra­che und schnel­le­re Infor­ma­tio­nen über Ver­än­de­run­gen am Markt.

Abbildung 3: Ganzheitlicher Ansatz des CRM: Wissen bündeln und Handeln
Ganzheit­li­cher Ansatz des CRM: Wis­sen bün­deln und Han­deln

Orga­ni­sa­ti­on: Empa­thie und Fle­xi­bi­li­tät

Die Umset­zung von CRM stellt vie­le Unter­neh­men vor orga­ni­sa­to­ri­sche Her­aus­for­de­run­gen. Bestehen­de Abtei­lungs­gren­zen müs­sen auf­ge­ho­ben wer­den, um die Sicht des Kun­den und sei­ne durch­gän­gi­ge Beglei­tung sicher zu stel­len. Die Pro­zes­se müs­sen kri­tisch geprüft und durch die Sys­te­me unter­stützt wer­den, so dass eine schnel­le, fle­xi­ble und gleich­zei­tig qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Bear­bei­tung gewähr­leis­tet wer­den kann.

Die Aus­rich­tung auf den Kun­den und die Ein­nah­me sei­ner Sicht­wei­se muss hier kon­se­quent zu einem empa­thi­schen Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ment wei­ter­ge­dacht wer­den:

  • Empa­thisch dem Kun­den gegen­über: anders auf­tre­ten, die Mehr­wer­te aus der Nut­zung in den kon­kre­ten Ein­satz­sze­na­ri­en des Kun­den ver­deut­li­chen.
  • Empa­thisch den Mit­ar­bei­tern gegen­über: part­ner­schaft­li­cher Umgang, Abbau von Ziel­kon­flik­ten, offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on und gutes Vor­schlags-/ Ideen­ma­nage­ment.
  • Empa­thi­sche Aus­ge­stal­tung der Stra­te­gie: anders den­ken, pla­nen, kom­mu­ni­zie­ren und han­deln: Aus­rich­tung auf Mehr­wer­te für alle Betei­lig­ten.

Gelingt dies, wan­delt sich die Kun­den­be­zie­hung. Das Unter­neh­men wird nicht län­ger als (grund­sätz­lich aus­tausch­ba­rer) Anbie­ter wahr­ge­nom­men, son­dern als Part­ner bei der Fin­dung der bes­ten Lösun­gen. Alle Aktio­nen in Mar­ke­ting, Ver­trieb und Ser­vice wer­den geziel­ter. Auch die Pro­dukt­ent­wick­lung wird unter­stützt.

Abbildung 4: Gutes Kundenbeziehungsmanagement rechnet sich
Gutes Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ment rech­net sich

Am Markt fin­den sich vie­le gute Sys­te­me und Ansät­ze – nun gilt es, die rich­ti­gen Stra­te­gien, Pro­zes­se und Werk­zeu­ge für das eige­ne Unter­neh­men aus­zu­ar­bei­ten.